Bangalore (Reuters) – Die weltweiten Investitionen in neue Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) steigen der Citigroup zufolge schneller als gedacht.
Bis 2029 summierten sich die Ausgaben auf mehr als 2,8 Billionen Dollar, prognostizierten die Analysten der US-Bank am Dienstag. Dies entspricht knapp dem Vierfachen des Bundeshaushalts für 2026. Bislang hatten die Citigroup-Experten einen Wert von 2,3 Billionen Dollar erwartet.
Die drei weltweit führenden Cloud-Anbieter Amazon, Google und Microsoft würden bei der anstehenden Veröffentlichung ihrer Quartalsergebnisse voraussichtlich beschleunigte Investitionen signalisieren, hieß es weiter. Damit wollten die sogenannten Hyperscaler der stürmisch wachsenden Nachfrage gerecht werden. Gleichzeitig müssten für die neuen Hochleistungsrechner weltweit zusätzliche Kraftwerke mit einer Kapazität von 55 Gigawatt gebaut werden. Das ist etwa ein Fünftel der in Deutschland installierten Kraftwerksleistung.
Wegen der hohen Kosten könnten die Unternehmen ihre Investitionen nicht mehr allein aus ihren Gewinnen finanzieren, fügten die Analysten hinzu. Stattdessen setzen sie verstärkt auf Fremdmittel. Der Bau eines KI-Rechenzentrums verschlinge 50 Milliarden Dollar pro Gigawatt Leistungsaufnahme.
(Bericht von Rashika Singh und Joel Jose; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)