Söder: Airbus könnte FCAS-Kampfjet auch alleine bauen

Tussenhausen (Reuters) – im Ringen um das gemeinsame europäische Kampfjet-Projekt FCAS macht CSU-Chef Markus Söder Druck auf Frankreich.

“Entweder es geht weiter mit unserem französischen Partner – oder man muss sich Alternativen überlegen”, sagte der bayerische Ministerpräsident bei einer Veranstaltung des Rüstungs-Startups Helsing am Donnerstag im schwäbischen Tussenhausen-Mattsies. “Bis Ende des Jahres brauchen wir eine klare Linie.” Das 100-Milliarden-Euro-Vorhaben FCAS ist als gemeinsames Projekt der Airbus-Rüstungssparte und des französischen Flugzeugbauers Dassault Aviation geplant. Forderungen von Dassault nach einer Führungsrolle bei dem Projekt haben zu einem Zerwürfnis zwischen den Partnern geführt.

Airbus ist bei FCAS für die deutschen und spanischen Anteile zuständig. Der CSU-Chef machte klar, dass das Projekt auch ohne Dassault vorangetrieben werden könne: “Airbus wäre in der Lage zu liefern”, sagte er.

Dassault-Chef Eric Trappier war Anfang der Woche weiter von dem gemeinsamen Projekt abgerückt und hatte erneut eine klare Führung für die Kernkomponente des bemannten Kampfflugzeugs gefordert. “Wir sind absolut offen für eine Zusammenarbeit, auch mit den Deutschen, aber wir bitten nur um eine Kleinigkeit: Geben Sie uns die Möglichkeit, das Programm zu leiten”, sagte er bei der Eröffnung einer Fabrik in Cergy bei Paris. Dassault sei allein in der Lage, das Flugzeug zu entwickeln. “Die Deutschen können sich beschweren, aber hier wissen wir, wie das geht. Wenn sie es allein machen wollen, sollen sie es tun.”

(Bericht von Alexander Hübner und Tim Hepher; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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