Washington (Reuters) – Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat sich hinter die Forderung von US-Präsident Donald Trump gestellt, notfalls russische Flugzeuge abzuschießen, wenn diese in den Luftraum des Bündnisses eindringen.
“Wenn es notwendig ist. Ich stimme hier also vollkommen mit Präsident Trump überein: wenn dies notwendig ist”, sagte Rutte am Donnerstag dem Sender Fox News. Die Nato-Streitkräfte seien dafür ausgebildet, derartige Bedrohungen einzuschätzen. Trump hatte am Dienstag auf die Frage, ob er einen Abschuss unterstützen würde, mit “Ja, das tue ich” geantwortet. Ob sich die USA beteiligen würden, hänge von den Umständen ab.
Bundeskanzler Friedrich Merz erklärte am Donnerstag, dass man Verletzungen des Nato-Luftraums nicht hinnehmen werde. Man werde “alle Maßnahmen ergreifen, die notwendig sind, um wirksame Abschreckung auch gegen diese Luftraumverletzungen, gegen diese Übergriffe durch die russische Armee zu unterbinden”, sagte er nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten der ostdeutschen Bundesländer. Er habe Verteidigungsminister Boris Pistorius am Wochenende gebeten, dazu im Nato-Rat und “insbesondere mit den vier Verteidigungsministern aus Polen, Frankreich, Großbritannien und Deutschland” ein Einvernehmen über eine Reaktion zu erzielen.
Zuletzt hatten Nato-Staaten Russland wegen der Verletzung des estnischen Luftraums verurteilt. Auch Polen hatte ein Eindringen russischer Kampfjets gemeldet. Die Regierung in Moskau wies die Vorwürfe zurück. Doch nicht nur an der Westgrenze Russlands kommt es zu solchen Zwischenfällen, sondern auch im Osten des Landes. So fingen Abfangjäger des nordamerikanischen Luft- und Weltraum-Verteidigungskommandos (Norad) am Mittwoch vier russische Militärflugzeuge vor der Küste Alaskas ab. Dabei habe es sich um zwei Bomber vom Typ Tu-95 und zwei Kampfjets vom Typ Su-35 gehandelt, teilte Norad am Donnerstag mit.
(Bericht von Susan Heavey, Reuters TV,; Bearbeitet von Scot W. Stevenson, redigiert von Christian Rüttger; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)