Klingbeil will hohe Einkommen für Sozialstaat-Finanzierung heranziehen

Berlin (Reuters) – Bundesfinanzminister und SPD-Chef Lars Klingbeil hat Kürzungen im Sozialstaat an höhere Abgaben für Reiche geknüpft.

“Was nicht funktionieren wird, ist, dass man beim Sozialstaat zu Veränderungen kommt und wir nichts tun bei Menschen, die sehr hohe Vermögen und sehr hohe Einkommen haben”, sagte er am Dienstagabend in Berlin vor der Gruppe der “Parlamentarischen Linken” in der SPD-Fraktion. Am Ende brauche es ein gerechtes Gesamtpaket. “Und da werden wir als Sozialdemokratie, egal welche Strömungen, darauf drängen, dass das so kommt.”

Der Bundeshaushalt 2026, der in dieser Woche erstmals beraten wird, sei noch relativ entspannt, sagte er weiter. Für 2027 klaffe aber eine Lücke von mehr als 30 Milliarden Euro. Um diese zu schließen, werde man eine Mischung aus verschiedenen Instrumenten brauchen. “Das wird eine riesige Herausforderung. Das wird nicht funktionieren, wenn eine Seite nur Nein sagt.” Man setze auf wirtschaftliches Wachstum, auf Strukturreformen, auf Subventionsabbau, sagte Klingbeil. “Wir werden noch andere Ideen umsetzen müssen.” In diesem Zusammenhang verwies Klingbeil auch auf die Arbeit der von ihm eingesetzten Kommission zur Zukunft der Schuldenbremse. Erste Vorschläge werden im ersten Quartal 2026 erwartet.

(Bericht von Markus Wacket und Holger Hansen; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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