Lanxess stößt Beteiligung an Kunststoff-Joint-Venture Envalior ab

Frankfurt (Reuters) – Lanxess will bei dem Kunststoff-Gemeinschaftsunternehmen Envalior aussteigen.

Der Spezialchemiekonzern habe entschieden, sein vertragliches Andienungsrecht für seinen Anteil von knapp 41 Prozent auszuüben, teilte Lanxess am Dienstag. Der Partner, die Beteiligungsgesellschaft Advent, sei damit verpflichtet, die Beteiligung zum 1. April 2026 ganz oder zur Hälfte zu erwerben. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die Finanzierung zustande kommt. Ob und in welchem Umfang der Verkauf stattfindet, entscheidet sich bis spätestens März 2026.

Als Basis-Kaufpreis für die Anteile sind vertraglich rund 1,2 Milliarden Euro vereinbart. Der Wert basiert auf der Bewertung des Geschäftsbereichs, den Lanxess bei der Gründung des Joint Ventures im Frühjahr 2023 eingebracht hatte. Die Beteiligung hatte dem Konzern schon Probleme bereitet. Wegen einer schwächer als erwartet ausgefallenen Nachfrage musste Lanxess den Wert des Anteils bereits abschreiben und schrieb unter anderem deshalb im vergangenen Jahr rote Zahlen.

Der Kölner Konzern hatte sein Geschäft mit Kunststoff-Polymeren 2023 mit der Kunststoffsparte der niederländischen DSM zusammengelegt. Im Zuge dessen übernahm der Finanzinvestor Advent die Mehrheit an dem Gemeinschaftsunternehmen. Sollte die Veräußerung 2026 nicht zustande kommen, gibt es weitere Optionen. Für 2027 hat Advent ein Erwerbsrecht zum selben Preis. Wird dieses nicht ausgeübt, kann Lanxess seine Anteile zum 1. April 2028 erneut andienen. Der Erwerb von 50 Prozent der Lanxess-Beteiligung wäre dann nicht mehr von einer Finanzierungszusage abhängig.

(Bericht von Patricia Weiß. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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