(Reuters) – Der US-Notenbanker Raphael Bostic sieht derzeit keinen Grund für weitere Zinssenkungen im laufenden Jahr.
“Ich bin besorgt über die Inflation, die seit langem zu hoch ist”, sagte der Chef des Zentralbankbezirks Atlanta dem “Wall Street Journal” in einem am Montag veröffentlichten Interview. Daher sei er derzeit nicht für weitere Senkungen. “Aber wir werden sehen, was passiert”, fügte er mit Blick auf die Leitzinsen hinzu. Die Verbraucherpreise legten in den USA im August um 2,9 Prozent zum Vorjahresmonat zu.
Der neue Fed-Direktor Stephen Miran hatte jüngst seine Forderung nach aggressiveren Zinssenkungen mit Sorgen um den US-Arbeitsmarkt begründet. Der Vertraute von US-Präsident Donald Trump warnte vor Risiken für den Jobmarkt durch die aktuelle Geldpolitik. Diese sei “ziemlich restriktiv”, da sie weit über dem Zinsniveau liege, das die Wirtschaft weder bremst noch ankurbelt.
Miran votierte als einziges Mitglied des für die Geldpolitik zuständigen Offenmarktausschusses (FOMC) für eine kräftigere Senkung um einen halben Prozentpunkt. Die Fed entschloss sich hingegen, den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt nach unten zu setzen. Der Schlüsselsatz liegt nunmehr im Bereich von 4,00 bis 4,25 Prozent. Bostic ist dieses Jahr im FOMC nicht stimmberechtigt.
(Bericht von Shubham Kalia, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)