Frankfurt (Reuters) – Ein Bericht über mehrere Bieter für den Anteil der französischen Milliardärsfamilie Pinault an Puma hat die Aktien des Sportartikelherstellers beflügelt.
Die Papiere stiegen am Mittwoch in der Spitze um 11,4 Prozent und notierten mit 22,20 Euro so hoch wie seit rund drei Wochen nicht mehr. Händler verwiesen auf einen Artikel des “Manager Magazin”, demzufolge es mehrere Interessenten für den 29-prozentigen Anteil Pinaults an Puma gibt.
Als mögliche Bieter kämen der kanadische Investor Jamie Salter und seine Authentic Brands Group (ABG) sowie Alexander Dibelius, CO-Chef der Beteiligungsgesellschaft CVC, in Frage, hieß es in dem Bericht ohne Angabe von Quellen. Bei Puma intern sei bereits ein Szenario durchgespielt worden, bei dem das Unternehmen von der Börse genommen werde, hieß es weiter. Puma äußerte sich dem Magazin gegenüber nicht dazu.
Pinaults Holding Artemis erklärte dem Magazin gegenüber, dass sie zum derzeitigen Börsenwert kurzfristig nicht bei Puma aussteigen werde. Die Puma-Aktie hat in den vergangenen beiden Jahren massiv an Wert verloren. Puma und Artemis antworteten zunächst nicht auf eine Reuters-Bitte um Stellungnahme.
Vergangene Woche hatten Insider noch berichtet, dass die Holding der Familie zum gegenwärtigen Börsenwert ihren Puma-Anteil nicht verkaufen wolle. Die Familienholding sei zwar von vielen Interessenten für das Aktienpaket kontaktiert worden, es fänden jedoch keine Gespräche statt, hatte eine mit der Sache vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters gesagt. Artemis habe volles Vertrauen in den neuen Puma-Chef Arthur Hoeld, die Marke mit der springenden Raubkatze wieder auf Kurs zu bringen. Die Holding stehe zudem nicht unter Verkaufsdruck. In diesem und im nächsten Jahr würden zudem keine Schulden fällig, die einen Verkauf von Vermögenswerten erforderlich machten. Dem Insider zufolge gibt es großes Interesse von Wettbewerbern und Finanzinvestoren.
Die Familie Pinault hatte die Puma-Beteiligung 2018 von Kering übernommen. Der Luxusgüterkonzern, zu dem Marken wie Gucci und Saint Laurent gehören, hatte sich damals von dem Puma-Anteil getrennt, um sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren. Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach verlor Marktanteile und tat sich schwer, Interesse für neue Sneaker-Modelle zu wecken.
(Bericht von Anika Ross und Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)