Commerzbank warnt vor Ertragseinbußen durch mögliche Fusion mit UniCredit

Mailand/Frankfurt (Reuters) – Die Commerzbank warnt bei einer möglichen Übernahme durch den Großaktionär UniCredit vor Ertragseinbußen.

Ein Zusammenschluss mit der deutschen UniCredit-Tochter HVB würde zu Einnahmeverlusten führen, da es “starke Überschneidungen im Firmenkundengeschäft” gebe, sagte Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp am Mittwoch auf einer Finanzkonferenz und unterstrich damit ihre ablehnende Haltung zu einem solchen Deal. Ein Fokus auf Kostensenkungen bei einem solchen Geschäft sei weder einfach noch risikofrei. “Dies erfordert wirklich viel Arbeit, Aufmerksamkeit, Zeit und Geld, insbesondere bei einer eher unfreundlichen Großtransaktion.”

UniCredit-Chef Andrea Orcel lässt dennoch nicht locker. Deutschland sei neben Italien und Polen einer von drei Märkten, die für UniCredit in Bezug auf Übernahmen eine wesentliche Veränderung bedeuten würden, sagte der Manager, der bei der Veranstaltung in London vor Orlopp sprach. Ein Geschäft in Deutschland sei zwar nicht zwingend notwendig. “Aber wir könnten damit zu den richtigen Konditionen erheblichen Mehrwert schaffen.”

Die Italiener wollen ihren Stimmrechtsanteil an der Commerzbank, der zuletzt bei 26 Prozent lag, durch den Tausch von Terminkontrakten auf 29 Prozent ausbauen. Unklar blieb, ob das schon geschehen ist. Das Geldhaus stehe bei seiner Beteiligung an der Commerzbank nicht unter Druck, sagte Orcel am Mittwoch. “Das Abwärtsrisiko ist abgedeckt, und wir haben eine Rendite von 20 Prozent gesichert”, erklärte er. “Wir können einfach dasitzen und abwarten, wie sie sich entwickeln.”

(Bericht Valentina Za, Tom Sims und Philipp Krach, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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