Berlin (Reuters) – Die Inflationswelle im Euroraum ist trotz einer Zinserhöhungsserie der EZB noch immer nicht gebrochen.
Die Verbraucherpreise stiegen im Mai binnen Jahresfrist um 6,1 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Damit wurde eine frühere Schätzzahl bestätigt. Noch im April hatte die Teuerungsrate leicht auf 7,0 Prozent zugelegt – nach 6,9 Prozent im März. Die Kernrate, in der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise sowie Alkohol und Tabak außen vor bleiben, ging im Mai nur leicht zurück – auf 5,3 nach 5,6 Prozent im April.
Im Kampf gegen die hartnäckig hohe Inflation hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen bereits acht Mal in Folge erhöht. Der an den Finanzmärkten richtungsweisende Einlagensatz liegt mittlerweile bei 3,50 Prozent – das höchste Niveau seit 22 Jahren. Nach Äußerungen von EZB-Chefin Christine Lagarde zeichnet sich bereits ab, dass die Zentralbank im Juli nachlegen wird.
Und auch mit einem solchen Schritt könnte der Zinsgipfel noch nicht erreicht sein: Die EZB muss aus Sicht von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel im Kampf gegen die Inflation womöglich auch nach der Sommerpause nachlegen: “So wie ich das sehe, haben wir immer noch eine Wegstrecke zu gehen”, sagte Nagel. Die EZB strebt eine Teuerungsrate von 2,0 Prozent an und verfehlt dieses Ziel seit längerer Zeit deutlich.
(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Rene Wagner.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











