Berlin (Reuters) – Die Kreditvergabe an Unternehmen im Euro-Raum hat im März nicht mehr so stark zugelegt.
Die Banken vergaben 5,2 Prozent mehr Darlehen an Firmen als vor Jahresfrist, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag mitteilte. Im Februar hatte das Wachstum noch bei 5,7 Prozent gelegen. An die Privathaushalte reichten die Geldhäuser im März 2,9 Prozent mehr Kredite aus als vor Jahresfrist. Im Februar war das Wachstum mit 3,2 Prozent noch etwas höher ausgefallen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte im Kampf gegen die hohe Inflation die Leitzinsen am Donnerstag nach Einschätzung vieler Beobachter erneut heraufsetzen. Das wäre bereits das siebte Mal in Folge, seit die EZB im Juli 2022 nach Jahren der ultralockeren Geldpolitik die Zinswende eingeleitet hat. Statt einer kräftigen Anhebung um 0,50 Prozentpunkte wie noch im März rechnen viele Volkswirte nun mit einem kleineren Schritt von 0,25 Prozentpunkten. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder erhalten, würde damit auf 3,25 Prozent steigen.
Experten zufolge können Änderungen in der Geldmenge Hinweise darauf geben, wie sich die Inflation weiterentwickeln wird. Die Geldmenge M3 wuchs im März laut EZB um 2,5 Prozent. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich einen Zuwachs von 2,4 Prozent erwartet. Im Februar hatte das Plus noch bei 2,9 Prozent gelegen. M3 umfasst unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen.
(Bericht von Reinhard Becker, Mitarbeit Frank Siebelt, redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)