Frankfurt (Reuters) – Der Chef der EZB-Bankenaufsicht, Andrea Enria, sieht mit Blick auf die jüngsten Banken-Turbulenzen in den USA bislang keine überzeugenden Argumente für eine höhere Einlagensicherung.
“Ich glaube nicht, dass eine höhere Messlatte, eine höhere Absicherung, Anstürme auf Banken stoppen wird”, sagte Enria am Mittwoch auf einer Konferenz der EZB-Bankenaufsicht in Frankfurt. Er sei da etwas skeptisch. Zwingenden Beweise, die dafür sprächen, habe er bislang nicht gesehen. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist seit Herbst 2014 für die Aufsicht über die Großbanken im Euro-Raum zuständig. Aktuell sind das 110 Institute.
Der Kollaps der Silicon Valley Bank in den USA im März hatte eine Debatte über die Absicherung von Bankeinlagen ausgelöst. Als die kalifornische Regionalbank zusammenbrach, hatten Kunden zuvor zeitweise innerhalb von nur fünf Stunden 42 Milliarden Dollar an Geldern von ihren Konten abgezogen. Es war der größte Kollaps einer Bank seit der globalen Finanzkrise 2008. Derzeit sind in den EU-Ländern durch nationale Einlagensicherungssysteme bis zu 100.000 Euro pro Sparer und pro Bank gesichert.
(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Kerstin Dörr Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)